Veronika Flesch

Philosophie

Als Ursprung die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer,  setzt die Künstlerin diese zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn zunächst in der Malerei und in den Collagen um. Ab 1975 fand sie im Atelier 17 von Stanley William Hayter in Paris zur Farbradierung. Bei ihm lernte sie das von Hayter entwickelte Verfahren, Farbradierungen mit nur einer Platte zu drucken.
„Nach den Arbeiten mit den ebenen Metallplatten und den leuchtenden Drucken war es ihr Wunsch, diese in den Raum zu setzen und von Licht durchfluten zu lassen."
So entstanden seit 1983 Glasobjekte. Farbiges mundgeblasenes Glas sollte sich frei im Raum befinden, dem Licht immer wieder neue Möglichkeiten zur Reflexion und Projektion bieten.

Dr. Gerhard Wollmann (Kunsthistoriker):

Veronika Flesch verlässt mit ihren Glasobjekten die Fläche des Glasfensters. Ihre Arbeiten sind Skulpturen aus gebogenem, farbigem Antikglas.
Entweder hängen sie frei im Raum oder sie werden so in Kompositionen aus gebogenen Metallröhren eingebunden, dass auch hier die Wirkung der Erdanziehungskraft aufgehoben scheint. Aber auch wenn sie auf dem Boden stehen, scheinen sie zu schweben, denn sie wirken leicht und ephemer.
Somit repräsentieren sie einen Grenzbereich zwischen fester und klar konturierter Substanz und nicht greifbarer, aber energetisch wirksamer, ästhetischer Immaterialität.
Durch den Lichteinfall und die verschiedenen Blickwinkel, die der Beobachter einnimmt, projizieren die Überschneidungen der Glasobjekte eine Vielzahl von Helligkeitsabstufungen der einzelnen Farben.


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